Rollenspiel bei der Madonna

Gelungener Saisonabschluss bei der Stuppacher Madonna

Kleines Theaterstück fand guten Anklang

Mittlerweile hat es sich schon ein wenig herumgesprochen, dass die Stuppacher Madonnenführer/innen jeweils zum Beginn und Ende der Führungssaison ein kleines Dreipersonenstück aufführen, das extra für diesen Zweck geschrieben wurde.

Drei sehr unterschiedliche Personen begegnen sich in der schmucken kleinen Madonnenkapelle vor dem bedeutenden Gemälde von 1519, das eines der Hauptwerke des Malers Matthias Grünewald darstellt.

Da ist zum einen der Maler Grünewald selbst (dargestellt von Dr. Adalbert Ruhnke), der höchstpersönlich nach Stuppach gekommen ist, um an dem Gemälde letzte Korrekturen vorzunehmen. Bei diesem scheinbar unerlaubten Tun wird er von der Schwester und Haushälterin des Pfarrers Blumhofer – der das Marienbild vor 200 Jahren hierhergeholt hat – zur Rede gestellt, diese Figur wird von Silke Dörr gespielt. Dazu gesellt sich noch eine dritte Person, die das Werk vor einiger Zeit restauriert hat. Diese Rolle spielen jeweils Leonie Hofmann und Josua Landwehr.

In der Folge entwickelt sich eine sehr kurzweilige Dreierrunde, in der die vielfältigen Details des Kunstwerkes, aber auch seine Entstehungsgeschichte und sein Weg vom ursprünglichen Ausstellungsort Aschaffenburg bis hierher erläutert werden. Reizvoll ist der Kontrast zwischen dem vor Selbstbewusstsein strotzenden weltberühmten Maler, der nicht minder selbstbewussten resoluten Pfarrhaushälterin und den jungen Darstellern der Restauratorenrolle. Nachdem das Rollenspiel bereits einige Male aufgeführt wurde, zeigt sich, dass in dem lebendigen Zusammenspiel der drei Charaktere immer wieder neue Aspekte des Grünewaldwerkes zutage kommen und das kleine Schauspiel sich lebhaft weiterentwickelt.

Die beiden Aufführungen des letzten Wochenendes waren sehr gut besucht, die zahlreichen Teilnehmer und Teilnehmerinnen sparten nicht mit Applaus und Lob. Besonders hervorgehoben wurde von den Besuchern, dass es sehr gut gelingt, die vielen Aspekte der Stuppacher Madonna auf eine sehr kurzweilige und ansprechende Art zu präsentieren. Der didaktische Anspruch, nicht trockene Fakten, sondern mit Leben und ein wenig Humor gewürzte Details zu vermitteln, wurde begeistert angenommen.

Den kommenden Aufführungen im nächsten Frühjahr sind wieder viele Besucher zu wünschen – es dürfte bei dieser Gelegenheit interessant sein zu beobachten, wie das Stück sich weiter entfaltet.

Unter dem Link https://youtu.be/-OskNYaFfd4 kann übrigens ein kurzer Bericht über das Projekt angeschaut werden.

Text: Kath. Kirchengemeinde Stuppach.

Bild von links nach rechts: Leonie Hofmann, Silke Dörr, Dr. Adalbert Ruhnke. Nicht auf dem Bild: Josua Landwehr.

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